Bielefeld/Kreis Höxter (red). Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) steigt derzeit die Gesamtzahl der offenen Ausbildungsstellen weiter an, während die Bewerberzahlen rückläufig sind: Laut den aktuell vorgelegten Statistiken der Agenturen für Arbeit sind dort Anfang Juli mit 4.405 offenen Ausbildungsstellen 3,4 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt gemeldet (4.260), während die Bewerberzahlen aktuell auf 4.312 (Vorjahr 4.679) und somit um 7,8 Prozent gesunken sind. „Damit gibt es nominal mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als unversorgte Bewerber, sodass es für Unternehmen immer schwieriger wird, ihre offenen Ausbildungsstellen zu besetzen“, erklärt IHK-Geschäftsführer Swen Binner.

Vor allem im Kreis Gütersloh und im Kreis Minden-Lübbecke gebe es einen deutlichen Stellenüberhang. „Umso mehr sind wir positiv überrascht über den deutlichen Anstieg der neu eingetragenen Ausbildungsverträge im IHK-Bezirk. Insgesamt haben wir Anfang Juli mit 5.072 neuen Ausbildungsverträgen 3,8 Prozent mehr eingetragen als zum Vorjahreszeitpunkt. Deutlich mehr eingetragene Ausbildungsverträge haben wir im Kreis Minden-Lübbecke (983 absolut, + 11,5 Prozent), im Kreis Paderborn (936, + 5,6 Prozent) sowie im Kreis Herford (717, + 4,4 Prozent)“, erläutert Binner. In der Stadt Bielefeld gebe es 910 neue Verträge (+ 1,6 Prozent), im Kreis Gütersloh 1.221 (- 0,1 Prozent) und im Kreis Höxter 305 (- 2,2 Prozent).

Nach Angaben der IHK bewegen sich die Zahlen der kaufmännischen Ausbildungsverträge mit 2.934 ungefähr auf Vorjahresniveau (+ 0,1 Prozent), während der gewerblich-technische Bereich um 9,5 Prozent auf 2.138 deutlich zugelegt hat. „Auffallend ist das hohe Plus bei den IT-Berufen“, betonte der IHK-Geschäftsführer. Die IT-Systemkaufleute verzeichneten ein Plus von 34,8 Prozent (31 absolut) und die Fachinformatiker um 32,1 Prozent (309 absolut). „Wegen der fortschreitenden Digitalisierung ist der Fachkräftebedarf in diesen Bereichen besonders hoch“, begründete Binner. Auch die papier- und druckverarbeitende Industrie habe mit + 35 Prozent (absolut 115) deutlich zugelegt.

Ein deutliches Minus verzeichnete die IHK aktuell bei den Kaufleuten Versicherungen und Finanzen (- 30,7 Prozent, 52 absolut), beim zweijährigen Beruf Verkäufer (147, - 24,2 Prozent) sowie den Hotelfachleuten (67, - 14,1 Prozent). Deutliche Probleme sieht Binner vor allem in den Berufen des Gastgewerbes, aber auch bei den dringend benötigten Berufskraftfahrern und zunehmend auch im ausbildungsstarken Einzelhandel, offene Ausbildungsstellen adäquat zu besetzen. Hingegen seinen neben den IT-Berufe vor allem kaufmännische Ausbildungsberufe in der Verwaltung, in der Industrie und im Groß- und Außenhandel gut nachgefragt.