Lichtenau (red). Spätestens seit Inkrafttreten des „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (WPG) und des eng verzahnten „Gebäudenenergiegesetz“ (GEG) zum 1.1.2024 sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, sich intensiv mit der kommunalen Wärmeplanung zu befassen. Ein Baustein für eine klimafreundliche Wärmeversorgung kann die Errichtung von Nahwärmenetzen sein. Auch für kleinere Ortslagen bieten sich Potenziale.
Um sich so eine Anlage mal im Praxisbetrieb anzuschauen, haben sich Ende Februar Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Steinheim sowie Vertreter der Verwaltung in die Energiestadt Lichtenau aufgemacht. Im Ortsteil Herbram-Wald versorgt eine Holzhackschnitzel-befeuerte Anlage bereits seit 2012 über ein Nahwärmenetz rund dreiviertel der Haushalte im Ort. Das Holz stammt in der Regel aus der angrenzenden Egge. Die Bürgerenergiegenossenschaft Herbram-Wald betreibt zudem PV-Anlagen auf mehreren Dächern.
Unter der Leitung der Klimaschutzmanager Günther Voß (Lichtenau) und Alexander Rauer (Steinheim) fuhren die Exkursionsteilnehmer anschließend noch in die Lichtenauer Kernstadt, wo der „Klimacampus“ besichtigt wurde. Die städtische Realschule wurde zwischen 2019 und 2023 komplett entkernt und zu einem modernen und hocheffizienten Gebäude mit Eisspeicher, Grünbedachung etc. umgebaut. Für ca. 23 Millionen Euro und zum Großteil über Fördermittel finanziert, wurde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, dessen Umsetzung die Gäste aus Steinheim sichtlich beindruckte.
Foto: Günter Voß, Stadt Lichtenau