Marienmünster (red). Zum neunten Mal fand am 23. November die Schlossrunde statt – in diesem Jahr in der Abtei Marienmünster. Unter dem Motto „Technologien verändern den Mittelstand“ boten sich den Gästen auf der Transferveranstaltung, die der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Zweigstelle Paderborn und Höxter und der Hochschule Ostwestfalen-Lippe für Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt wird, Einblicke in neue Forschungsansätze und Themen. 

Nachhaltigkeit und Energiemanagement sind als Themen der Gegenwart und Zukunft unverzichtbar lautete der Tenor der Veranstaltung. Den Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde aufgezeigt, wie die aktuelle Forschung sich mit diesen Themen auseinandersetzt. 

Zu Beginn legte Hochschulpräsident Professor Jürgen Krahl in seiner Begrüßung die Strategie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe dar und stellte den in Lemgo neu eingeführten Studiengang „Medizin- und Gesundheitstechnologie“ sowie die in Höxter geplanten Studiengänge „Precision Farming“ und „Digitales Freiraummanagement“ vor. Krahl hob hervor, dass der Transfer und der direkte Dialog mit den Unternehmen ein wichtiges Kriterium bei der Ausrichtung der Hochschule seien und der Innovation Campus Lemgo stetig wachse. „Wir verstehen Forschung und Lehre als eine Einheit. Wer bei uns studiert, ist am Puls der Forschung“, sagte Krahl. Durch den Abend führte die Journalistin Christine Etrich.

Professor Martin Stosch vom Fachbereich Produktion und Wirtschaft der Hochschule OWL erläuterte in seinem folgenden Vortrag bildhaft die Notwendigkeit, mit geringerem Ressourceneinsatz bessere Möbel zu bauen. Der Leichtbau stehe dafür und bringe zusätzlich die notwendigen Voraussetzungen zur Integration intelligenter, technischer Systeme in die Einrichtungen von Lebens- und Arbeitsräumen mit. „Wir verbrauchen mehr Holz als wir produzieren“, mahnte Stosch. Ab 2030 werde es ein Defizit im Holzbestand geben. Daher biete der Leichtbau eine große Chance hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Hier weist die Hochschule OWL mit dem Modul Möbelleichtbau ein Alleinstellungsmerkmal vor. Auch den Studiengang Holztechnik gibt es in Deutschland nur vier Mal, davon in NRW nur an der Hochschule OWL. 

„Wie können Verbrauch und die Ressourcen, die vorhanden sind, zusammengebracht werden?“ – auch beim Vortrag von Professor Johannes Üpping, vom Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik, drehte sich alles um die Nachhaltigkeit. Die aktuellen Fragen, die in der Energieforschung behandelt werden, bezog Üpping vor allem auf den ländlichen Raum. So umriss er die Speichermöglichkeiten von Strom aus Photovoltaikanlagen auf Privathäusern und stellte intelligente Lösungen wie die „Smart Plug“-Steckdose vor, die gesteuert durch ein Energiemanagementsystem erst dann das Elektrogerät einschaltet, wenn der Strom am günstigsten ist. Im Anschluss hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim anschließenden Get together Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen.

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