Höxter (TKu). Eine schöne Kulisse, künstlerische Darbietungen, Musik und sehr viel Kleinkunst, die unter die Haut geht: Die fünfte Tattoo-Convention in der Residenz-Stadthalle in Höxter lockte am vergangenen Wochenende wieder eine große Tattoo-Community aus Höxter und Umgebung an. Über zwei Tage hinweg strömten bis zu 1.000 Interessierte in die Stadthalle, um sich von führenden Tattoo-Künstlerinnen und -Künstlern inspirieren zu lassen und die kreative Atmosphäre zu genießen. Es seien jedoch weniger Besucherinnen und Besucher dabei gewesen, als in den vergangenen Jahren, heißt es im selben Atemzug von Thorsten Krekeler. Über 60 Künstlerinnen und Künstler aus rund 30 Studios präsentierten die neuesten Trends der Tattoo- und Piercing-Szene und beeindruckten mit ihrem handwerklichen Geschick.
Thorsten Krekeler aus Hann. Münden, der die Veranstaltung organisiert hat, zeigte sich erfreut über die starke regionale Beteiligung und die große Vielfalt an Künstlern. „Die Künstlerinnen und Künstler kommen aus ganz Deutschland und sogar aus der Türkei,“ erklärte Krekeler. Besonders gefragt auf dieser Messe waren realistische Portrait-Tattoos – Werke, die auf der Haut aussehen wie gemalte Bilder. „Porträts von Kindern oder Haustieren sind aktuell ebenfalls sehr beliebt,“ so Krekeler weiter. Viele der an diesem Wochenende gestochenen Tattoos hatten dabei eine besondere, persönliche Bedeutung. Simone Schwind aus Höxter nutzte die Messe etwa, um ein altes Tribal-Tattoo, das sie sich selbst gestochen hatte, durch ein „Cover-up“ zu ersetzen. Das neue Motiv soll an ihre verstorbenen Eltern erinnern. „In meinem Tattoo leben meine Eltern weiter – zumindest in meiner Erinnerung“, sagte Schwind nach der mehr als dreistündigen Sitzung.
Auch Kathrin Sander aus Schieder-Schwalenberg ließ ein altes Tattoo überarbeiten: Der Name ihres Ex-Freundes Constantin, den sie sich im gemeinsamen Urlaub in Wien stechen ließ, sollte nun einem flammenden Stier weichen. „Da es in etwa die gleiche Farbe ist, klappt das Überstechen ohne Probleme“, erklärte Marita Koch vom Studio BuntArt aus Bad Karlshafen. Sander, die seit ihrem 18. Lebensjahr tätowiert ist, zeigte sich trotz der Schmerzen zufrieden mit dem Ergebnis. Die 44-Jährige schreckt inzwischen auch vor Gesichtstätowierungen nicht zurück und hat bereits einen Termin im Januar 2025, um sich unterhalb des Mundes ein paar Zeichen stechen zu lassen. „Bei Namen sollte man aber genau überlegen, bevor man sie verewigt,“ riet Marita Koch von BuntArt. Abseits der Tattoo-Stände sorgten die lokalen Rock-Bands Attixx und „Mike Gerhold & Friends“ mit bekannten Klassikern aus Rock und Punk für Unterhaltung. TikTok-Star Caro Litsches führte als Moderatorin durch die Veranstaltung und kündigte die verschiedenen Show-Acts an. Neben musikalischen Beiträgen gab es spektakuläre Pole-Dance-Auftritte von Melody Aurora oder aber Seifenblasenkunst von Anastasiya Medvetskaya.
Fotos/Video: Thomas Kube