Paderborn/Steinheim (red). Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis 2023 geht an Ehrenamtliche aus Winterberg, Wickede und Rheda-Wiedenbrück. Der Preis für „Junges Ehrenamt“ wird an drei Initiativen aus Brilon, Warburg und Steinheim verliehen. Der erstmals ausgelobte Preis für Nachhaltigkeit geht nach Dortmund.

Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der Caritas-Stiftung für das Erzbistum Paderborn geht in diesem Jahr an Projekte von Ehrenamtlichen, die sich – getreu dem Jahresmotto der Caritas „Für Klimaschutz, der allen nutzt“ – in besonderer Weise caritativ engagieren und so das gesellschaftliche Miteinander stärken. Bei einer Feierstunde im Rahmen des Libori-Festes am Samstag im Caritas-Treff am Kleinen Domplatz in Paderborn überreichte Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck gemeinsam mit den Vorsitzenden von Vorstand und Kuratorium der Stiftung, Petra Brinkmann und Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber, den ersten, mit 2.000 Euro dotierten Preis, an das Projekt „Zu gut für die Tonne“ der Caritas-Konferenz St. Jakobus in Winterberg. Gemeinsam mit dem Verein Kipepeo (Suaheli für Schmetterling) sammelt die Caritas-Konferenz noch gute Lebensmittel ein, Bedürftige können daraus selbstbestimmt aussuchen. Daneben werden Angebot und Nachfrage bei Haushaltsauflösungen zusammengebracht. Bei Caritas und Kipepo engagieren sich Menschen verschiedenster Nationalitäten. 

Gewinner des ebenfalls mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreises für „Junges Ehrenamt“ ist die youngcaritas in Brilon, die im Rahmen der bundesweiten Aktion „Eine Million Sterne“ Spenden für die Flut-Opfer im Bergischen Land sowie für venezolanische Flüchtlingskinder sammelte. Gemeinsam mit Klienten aus dem tagesstrukturierten Angebot der Caritas Brilon wurden Karten, die den Brückenschlag zwischen Sauerland und Bergischem Land symbolisierten, gegen eine kleine Spende für Bedürftige verteilt.   

Den erstmals ausgelobten Sonderpreis Nachhaltigkeit erhält die youngcaritas Dortmund für ihre „Kleidertauschparty“, bei der man eigene ausgemusterte Kleidung gegen die von anderen eintauschen kann, und das bei Bewirtung mit Musik in Disko-Atmosphäre. Der von der Caritas-Dienstleistungsgenossenschaft (cdg) ausgelobte Preis ist ebenfalls mit 2000 Euro dotiert.

Außerdem ausgezeichnet wurden beim Pauline-von-Mallinckrodt-Preis mit dem zweiten Platz (1.500 Euro) der „Wickeder Markteinkauf“. Die Caritas-Konferenzen St. Antonius Wickede (Ruhr) und St. Vinzenz im Ortsteil Echthausen bieten gemeinsam mit der Diakonie Wickede Menschen in einer finanziellen Notlage die Möglichkeit, mit Marktgutscheinen, die Bargeld ähneln, diskret und unbürokratisch auf dem Wochenmarkt Obst, Gemüse, Kartoffeln und Eier einkaufen zu können. Den dritten Platz (1.000 Euro) belegen die ehrenamtlich tätigen Grünen Damen und Herren, die seit 42 Jahren Patienten im St.-Vincenz-Hospital Rheda-Wiedenbrück ganz praktisch zur Seite stehen, aber auch seelischen Beistand leisten. 

Beim Sonderpreis „Junges Ehrenamt“ belegt das Projekt „Fill the bottle“ von youngcaritas und SkF Warburg den zweiten Platz (1.500 Euro). Dabei reinigen Jugendliche und junge Erwachsene in Zweiterteams Spielplätze, Sportanlagen und Straßen von umweltschädlichen Zigarettenkippen. Mit dem dritten Platz (1.000 Euro) ausgezeichnet werden die „Freizeithelden“ der jungen Malteser Steinheim sowie der Lebenshilfe in Brakel. Gemeinsam recyceln in einem auf Nachhaltigkeit und Inklusion angelegten Projekt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ausgediente Holz-Paletten und geben ihnen einen neuen Verwendungszweck.  

In einem Pontifikalamt vor der Preisverleihung im Paderborner Dom dankte Weihbischof Dominicus Meier OSB den in der Caritas Engagierten für ihren Einsatz für die Menschen, der letztlich auch dem Frieden in der Welt diene: „Was wäre unsere Kirche ohne Ihren Friedensdienst? Es würde ihr etwas Wesentliches und etwas Unverzichtbares fehlen.“ Im Christentum gehe es nicht um Dogmen, Gebote und Verbote, sondern darum, „dass Gottes erbarmende Liebe zu allen Menschen durch uns aufleuchtet“, gerade in einer Welt, die von Kriegen und Ungerechtigkeiten zerrissen werde, so der Weihbischof. Die gelebte Liebe, die Caritas, sei das Friedenszeichen des Jesus von Nazareth. „Caritas gehört für die Kirche nicht unter ‚ferner liefen‘, nicht ‚irgendwie dazu‘. Caritas gehört ins Zentrum, ist Friedensdienst und muss deshalb alles umgreifen und alles bestimmen.“ Caritas sei „die Wurzel der Menschenwürde und der Menschenrechte“, sagte Weihbischof Dominicus. Caritas müsse deshalb „manchmal auch unbequem werden und unser aller Gewissen immer wieder wachrütteln in Fragen des Lebensschutzes oder der Diskussion um die Sterbehilfe oder Palliativmedizin“. Vor allem aber müsse sie selbst mit guten Beispiel vorangehen und „in einer Gesellschaft mit starken individualistischen und oft auch egoistischen Zügen die Alternativen und das Faszinierende als Gottes Botschaft an alle Menschen leben“.

3. Platz:Steinheim – Freizeithelden recyceln Paletten

Gleich zwei bemerkenswerte Ziele verknüpft die Jugendabteilung des Malteser Hilfsdienstes, Gliederung Steinheim. Die jungen Menschen recyceln ausgediente Paletten, geben ihnen einen neuen Verwendungszweck und schonen damit wichtige Ressourcen. Das aber tun sie nicht alleine, sondern zusammen mit Menschen mit Beeinträchtigung, die unter der Obhut der Lebenshilfe Brakel leben. Eine gelungene Kombination von Nachhaltigkeit und Inklusion.

Foto: Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V.