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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Mehr als 70.000 Menschen erhalten in Deutschland jedes Jahr die Diagnose Darmkrebs. Damit zählt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zur zweithäufigsten Todesursache infolge einer Krebserkrankung. "Durch eine frühzeitige Diagnose sind die Chancen auf eine Heilung hoch", sagt Prof. Dr. Joachim Mellert, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Ansgar Krankenhaus. Nun etabliert die Hospitalvereinigung am Standort Höxter ein eigenes Darmzentrum. 

Die Diagnose ist für die Betroffenen mit vielen Ängsten und Fragen verbunden. "Dass in die Therapie gleichzeitig verschiedene Fachärzte einbezogen werden müssen, erschwert es den Patienten zusätzlich, mit der belastenden Situation zurecht zu kommen", weiß der Chefarzt. Um die notwendigen Diagnose- und Therapieschritte zu bündeln und den Patienten eine Behandlung aus einer Hand anzubieten, haben sich Experten verschiedener Fachbereiche wie der Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie zu einem Darmzentrum am St. Ansgar Krankenhaus zusammengeschlossen. 

Hohe Expertise und kurze Wege sorgen für eine bestmögliche Versorgungsqualität. Gemeinsam mit ihrem Hausarzt und niedergelassenen Fachärzten sorgt das Team für eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten, und das in allen Phasen ihrer Erkrankung. 

Eigener Psychoonkologe für die Patienten 

Dafür trifft sich das Team, bestehend aus Ärzten, Sozialarbeitern, Stoma-Therapeuten und Psychologen wöchentlich zu einer Tumorkonferenz. "Dort legen wir gemeinsam die Pläne für die bestmögliche Behandlung unserer Tumorpatienten fest", sagt Prof. Dr. Joachim Mellert, der die Leitung des Darmzentrums übernommen hat und betont: "Wir sind dabei das einzige Krankenhaus im weiteren Umfeld, in dem all diese Fachdisziplinen unter einem Dach vertreten sind." Da neben der Behandlung des körperlichen Leidens auch die seelische Betreuung von großer Bedeutung ist, kümmert sich Psychoonkologe Liborius Zacharias um die Betroffenen. Den Patienten hilft es, mit jemandem über ihre Krankheit und alles, was damit verbunden ist, zu sprechen. 

Auch wenn eine Operation häufig unumgänglich ist, ist sie nicht immer die einzige Therapieoption. Häufig ist davor eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie sinnvoll, um den Tumor zu verkleinern. "Damit kann meistens der Erhalt der Schließmuskel-Funktion ermöglicht werden", sagt Prof. Dr. Mellert weiter. 

Schonende OP-Techniken und Rundumversorgung 

Für die Operation kommen neueste gewebeschonende Operationstechniken zum Einsatz, die meisten können minimalinvasiv, also mittels Schlüssellochtechnik, erfolgen. Der Chefarzt: "Die Betreuung der Patienten im Darmzentrum geht weit über diagnostische und operative Maßnahmen hinaus. Ziel ist eine Rundumversorgung." Dazu zählen auch eine Ernährungsberatung sowie die Unterstützung bei der Planung von Reha-Maßnahmen und bei der Beschaffung von medizinischen Hilfsmitteln. Anästhesisten und Schmerztherapeuten sorgen für eine adäquate Schmerztherapie. 

Chefarzt empfiehlt regelmäßige Vorsorge 

Häufig wird Darmkrebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium bei Auftreten erster Symptome diagnostiziert. "Gerade Dickdarmkrebs ist bei Früherkennung gut zugänglich", sagt Prof. Dr. Mellert und empfiehlt ab dem 50. Lebensjahr auch ohne Beschwerden regelmäßige Darmspiegelungen und Stuhluntersuchungen. Auch die Corona-Pandemie sollte niemanden davon abhalten, Vorsorgeuntersuchungen im Krankenhaus wahrzunehmen.

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