Kreis Höxter (red). Millionen Menschen sind auf der Flucht aus der Ukraine, darunter Hunderttausende Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen sind allein unterwegs oder wurden auf der Flucht von ihren Familienangehörigen getrennt. „Wir bereiten uns darauf vor, unbegleitete Minderjährige auch bei uns im Kreis Höxter aufzunehmen. Für diese besonders schutzbedürftigen Kinder und Jugendlichen suchen wir dringend Pflegefamilien, die ihnen ein Zuhause auf Zeit bieten können“, bittet Landrat Michael Stickeln um Unterstützung.
Das Jugendamt des Kreises Höxter sucht deshalb zeitnah Familien, Paare oder Singles, die sich vorstellen können, ein Kind zu betreuen und ihm Geborgenheit und Sicherheit zu geben. „Die Pflegefamilien auf Zeit werden durch sozialpädagogische Fachkräfte auf ihre Aufgabe vorbereitet, betreut und begleitet“, sagt der Leiter des Jugendamtes des Kreises Höxter, Klaus Brune. Sie würden zudem durch individuelle Beratungsangebote, Pflegeelternabende und Fortbildungen unterstützt. Dabei wird selbstverständlich auch der Lebensunterhalt der geflüchteten Kinder durch finanzielle Leistungen sichergestellt.
„Wer bereit ist, einem möglicherweise stark belasteten Kind oder Jugendlichen ein sicheres und liebevolles Zuhause zu geben, sollte einige Voraussetzungen erfüllen“, erläutert der Jugendamtsleiter. Dazu gehörten eine stabile Lebenssituation, Erfahrung mit Kindern, ausreichend Zeit und Platz, Einfühlungsvermögen und Aufgeschlossenheit gegenüber einem anderen Kultur- und Sprachhintergrund. „Im Grunde suchen wir Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck“, so Klaus Brune. Informationen zu weiteren Schritten und Voraussetzungen geben gern die Pflegekinderdienste des Sozialdienstes katholischer Frauen (Telefon: 05272/355203 sowie 05641/7478285) oder des Projekts Begegnung (Telefon: 05531/7063028 sowie 05531/7063023).