Bredenborn (red). An guten Wünschen mangelte es zum Abschied nicht. „Sie wird uns sehr vermissen“, war sich Moritz sicher. Und Nika vermutete, dass sie sicher in eine andere Kita gehen werde. Doch einige Kinder wussten auch, was Margret Struck, die nach 45 Jahren als Erzieherin, davon 22 Jahre als Kita Leitung von St. Joseph in Bredenborn, tun wird: Sie wird sich Hühner anschaffen und malen. Der Hühnerstall ist bereits bestellt, das Malset mit einem Gutschein für den Profikurs erhielt sie jetzt von den Eltern geschenkt.

Abschied nehmen mache Menschen traurig, aber Abschied nehmen sei immer auch der Start in etwas Neues, hatte Pfarrer Dr. Marcus Falke-Böhne zu Beginn des Abschlussgottesdienstes auf dem Kita-Gelände gesagt. Neben Margret Struck wurden dabei auch die Vorschulkinder, die „Funkelnden Sterne“ sowie eine weitere Kollegin aus dem Team verabschiedet. Die Kinder hatten dazu die Geschichte von Noah nachgestellt und hoben dabei besonders auf das gute Ende ab.

Mit dem Regenbogen verdeutliche Gott das Versprechen an die Menschen, dass er sie nicht allein lassen werde. Doch während die Vorschulkinder nach den Ferien in die Schule gehen und Isabell Nolte künftig als Erzieherin in Schieder arbeiten wird, geht für Margret Struck ein langer Berufsweg zu Ende. Mit dem 1. September verlässt sie die Kita St. Joseph, in der sie so lange gearbeitet hat. Nach der Ausbildung und elf Jahren in Schieder war sie auch bereits als Leitung zehn Jahre in St. Magnus in Soest, bis sie 1999 nach Bredenborn kam.

„Sie haben immer deutlich mehr getan, als im Arbeitsvertrag stand und sie waren immer für die Kinder da“, bedankte sich Detlef Müller von der Kita Hochstift gem. GmbH aus Paderborn. Als ihr Chef erinnerte er sich wirklich gerne an die Zusammenarbeit mit Margret Struck, die mit all ihren Ecken und Kanten, aber besonders mit ihrer ehrlichen und offenen Art gut getan habe in der Startphase der damals neu gegründeten KiTa-Trägergesellschaft. Mit Müller war auch Kirsten Gerold als pädagogische Regionalleitung nach Bredenborn gekommen. Sie dankte der Nieheimerin für ihr großes Engagement.

Mit allerlei Nettigkeiten bedachten dann die Kolleginnen ihre scheidende Kita Leitung. Unter anderem überraschten sie sie auch mit einem heimlich einstudierten Tanz, den die Kinder mit bunten Krepppuscheln in den Händen aufführten. Struck habe viele Spuren hinterlassen, aber nicht in Sand oder Granit, sondern in den Herzen der Kinder. „Das sind Spuren die bleiben und alle werden gern an Dich zurückdenken“, tröstete Kollegin Jutta Nagel sie. Kolleginnen auch aus anderen Kitas, aus der Verwaltung und vom Träger hatten ihr viele frohe Wünsche und Abschiedsworte geschrieben, die in einem großen Glas gesammelt, überreicht wurden. Von den Kindern erhielt die Kita-Leitung zum Abschied auch noch eine mit einem bunten Schmetterling selbst gestaltete Bettwäsche. „Damit Du auch im Traum immer an uns denkst“, kommentierten das Mia und Philip als Kinder-Gruppensprecher.

Die ein oder andere Träne konnte selbst Magret Struck, bei ihrer Verabschiedung selbst als Profi an Gitarre, Mikro und Organisation aktiv, nicht verhindern. Jetzt ist sie erst einmal zwei Wochen in Ferien und hat bis zum endgültigen Dienstende am 1. September noch zwei Wochen in der Kita zu arbeiten. Das ist die Zeit, sich von allen Kindern und dem Team in Ruhe zu verabschieden. Ihre Nachfolge wird dann Dagmar Surmann antreten.

Abschied nach 45 Berufsjahren: Margret Struck (links) geht zum September in den Ruhgestand, dazu sagten ihr Kita-Hochstift-Chef Detlef Müller, Kirsten Gerold und Pastor Dr. Marcus Falke-Böhne ihren Dank.

Fotos: Christian Schlichter