Kreis Höxter (r). Wie geht es nach der Schule weiter? Diese Frage ist schon schwierig genug zu beantworten, doch erst recht unter den Bedingungen der Corona-Pandemie. „Wir lassen unsere jungen Menschen nicht allein und kümmern uns um Lösungen“, sagt deshalb Landrat Michael Stickeln. Dazu setzen Kreis Höxter, IHK Ostwestfalen, Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaft und Handwerkskammer gemeinsam auf digitale Angebote, aber nach wie vor auch auf persönliche Beratungen.
Berufsorientierung wird beim Kreis Höxter großgeschrieben. Das Team der Kommunalen Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) wird dabei finanziell vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Europäischen Sozialfonds unterstützt. „Zahlreiche Praxiselemente, die Teil des strukturierten Berufsorientierungsprozesses von KAoA sind, konnten angesichts der Corona-Pandemie leider nicht wie gewohnt umgesetzt werden“, erläutert Landrat Michael Stickeln. Jedoch habe sich auch schon bei der beliebten Ausbildungsmesse STEP1 gezeigt, dass digitale Konzepte auf große Resonanz treffen. „Wir wollen deshalb die Plattform STEP1 weiterhin nutzen, um dort Informationen zu den vorhandenen Angeboten zu übermitteln“, so Stickeln. So könne man sich online Ausbildungsbetriebe anschauen, oder sich zu einzelnen Berufsfeldern und Berufen informieren.
„Im Kreis Höxter sind noch rund 600 Ausbildungsplätze frei“, sagt Heinz Thiele, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Paderborn und weist darauf hin, „dass einige Branchen in diesem Jahr sogar mehr Ausbildungsplätze anbieten als zuvor. Es gibt noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt und weder Bewerber noch Betriebe sollten trotz der erschwerten Bedingungen resignieren.“ Deshalb wollen die Akteure in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam Schülerinnen und Schüler unterstützen und beraten sowie Kontakte zu Betrieben herstellen, die noch Azubis suchen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die üblichen Maßnahmen zur Berufsorientierung in den Schulen im Distanzunterricht bei weitem nicht so umgesetzt werden können, wie in Präsenz“, erläutert Schulrat Klaus Leweke. So durften beispielsweise die Berufsberater lange Zeit nicht in üblicher Form in die Schulen kommen.
„Viele Jugendliche wissen einfach noch nicht genau, wie es nach der Schule weitergehen soll. Und das betrifft auch Schüler von Gymnasien, die in diesem Jahr Abitur machen, und Schüler aus unterschiedlichen Bildungsgängen an den Berufskollegs“, ergänzt Caroline Rieger vom KAoA-Team beim Kreis Höxter. Sie ist deshalb froh, dass die Abstimmung zwischen allen Akteuren so gut funktioniert und vielfältige Aktionen angeboten werden können. „Eine wichtige Rolle spielen dabei auch Elternveranstaltungen zu Themen des Übergangs. In einem ersten Schritt werden zurzeit über die Schulen die Schülerinnen und Schüler ermittelt, die sich noch Beratung und Unterstützung wünschen“, so Rieger. Eine entsprechende Beratung erfolgt dann primär durch die Berufsberatungsfachkräfte der Jugendberufsagentur, aber auch IHK und Handwerkskammer bieten Einzelberatungen an.
Ganz konkret werden dabei Kontakte zu Ausbildungsbetrieben hergestellt. „Wir haben geplant, solche digitalen Gesprächstermine ab Mitte Mai bis in die Sommerferien hinein anzubieten, bei Bedarf auch darüber hinaus“, erklärt Jürgen Behlke, Geschäftsführer und Leiter der IHK-Zweigstelle Paderborn-Höxter. „Ganz besonders im Bereich des Handwerks gibt es große Chancen“, ergänzt Gerald Studzinsky, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg, dem zahlreiche Handwerksbetriebe bekannt sind, die noch Auszubildende suchen.
Ansprechpartnerin beim Kreis Höxter ist Caroline Rieger von der Abteilung Bildung und Integration. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 05271 / 965 3614 oder der E-Mailadresse
Foto: Kreis Höxter