Kreis Höxter/Holzminden (red). „Es geht um die Zukunft von Kindern. Deswegen sind wir sehr froh und dankbar, dass die heimischen Kinos uns bei unserer Suche nach weiteren Pflegefamilien unterstützen.“ Robert Hartmann, Geschäftsführer von Projekt Begegnung, macht aus seiner großen Freude keinen Hehl. Gemeinsam mit seinem Team hofft er, dass der kleine Animationsfilm Menschen für die Thematik sensibilisiert. Ab September wird im Vorprogramm der Kinos in Holzminden, Bad Driburg, Borgentreich und Brakel ein kurzer Animationsfilm gezeigt, der veranschaulicht, welche große Rolle Pflegefamilien bei Kindern und Jugendlichen für einen Neustart spielen können. „Wir hoffen sehr, dass die Besucher in der entspannten Atmosphäre vor einem Kinofilm aufnehmen, dass jungen Menschen, die bisher in ihrem Leben nicht so viel Glück hatten, geholfen werden kann“, erklärt Hartmann, der angesichts des Bedarfs ständig versucht, den Kreis der Pflegefamilien auszubauen. „Um ein Pflegekind aufnehmen zu können, muss man keine pädagogische Berufsausbildung haben“, erläutern die beiden verantwortlichen Mitarbeiterinnen Marianne Brauer und Kerstin Moser. „Grundsätzlich können verheiratete und nicht verheiratete Paare, Regenbogenfamilien aber auch Einzelpersonen, mit oder ohne eigenen Kindern, diese Aufgabe übernehmen.“ Es geht Projekt Begegnung darum, Kindern ab dem dritten Lebensjahr und Jugendlichen ein neues Zuhause in Pflegefamilien zu schaffen, wenn die eigene Familie ausfällt. „Wir suchen Menschen im Kreis Höxter, die Kindern und Jugendlichen eine Chance auf eine Zukunft geben wollen und Freude am Zusammenleben mit ihnen haben“, erklärt Marianne Brauer. Geduld, Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit seien dabei notwendig. Grundsätzlich seien die Voraussetzungen oft günstiger, wenn in Gastfamilien Vater und Mutter als Rollenvorbilder für das Kind zur Verfügung stehen. „Aber nicht jedes Kind braucht alle Funktionen einer Gastfamilie“, so Brauer. Je nach Alter, Biografie und aktueller Lebenssituation sind unterschiedliche “Familien”-Konzepte denkbar. „Solche, bei denen es um Elternersatz geht, bei denen die Erziehung im Vordergrund steht, und wieder andere, bei denen sich eher ein freundschaftliches Verhältnis anbietet“, stellt Kerstin Moser die verschiedenen Konzepte vor. Grundsätzlich ist bei allen Modellen gleich, dass die sozialpädagogischen Fachkräfte von Projekt Begegnung die neuen Pflegeeltern nicht nur intensiv auf die neue Aufgabe vorbereiten, sondern sie auch eng begleiten, wenn das Kind bei ihnen lebt. „Gerade diese Betreuung wird von den aktuellen Pflegeeltern sehr geschätzt“, berichtet Marianne Brauer. „In der Regel kommen die Gastfamilien zwar selbst sehr gut klar, doch es ist für sie einfach gut zu wissen, dass ein Ansprechpartner jederzeit verfügbar ist.“ Mit der neuen Kampagne will Projekt Begegnung den Kreis der Pflegefamilien noch weiter ausbauen. „Jedes Kind braucht für seine Entwicklung ein besonders großes Maß an Zuwendung, Sicherheit, Verständnis und Liebe“, sagt Brauer. Die meisten Kinder würden dies in den Familien durch ihre Eltern und Geschwister erleben. Es gebe jedoch in Familien Situationen, die sich nachteilig auf die Entwicklung von Kindern auswirken können, wie die Trennung oder Scheidung der Eltern, Krankheit oder Tod eines Elternteils oder eine mangelnde Erziehungsfähigkeit der Eltern. „Wenn Kinder vorübergehend oder auch dauerhaft in ihrer Familie nicht nach ihren Bedürfnissen versorgt werden können, bieten Pflegeeltern eine wichtige Alternative zur Heimerziehung“, unterstreicht Moser. „Alle Kinder brauchen beständige liebevolle Bezugspersonen, ganz besonders jedoch Kinder, die in ihrer Lebensgeschichte schon Trennungen, Versorgungsmangel, Gewalt oder andere tiefgreifende Verletzungen ihrer Persönlichkeit erfahren haben.“ Wer diesen Kindern eine neue Chance für ihr Leben geben möchte, kann sich bei Marianne Brauer melden, telefonisch unter 05531/706-3023 oder per E-Mail unter: