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Donnerstag, 28. November 2024 Mediadaten
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Steinheim (red) Es herrschte eine Stimmung mit freudiger Erwartung; gleich sollte es soweit sein. Die Bewohner des Helene-Schweitzer-Hauses saßen bereits im Nachbarschaftszentrum zusammen und waren gespannt auf die illustren Gäste, die heute zu Besuch sein würden. Dann öffnete sich die Türe und eine Heidschnucke gesellte sich zufrieden kauend in die lachende und aufgeregt erzählende Runde. „Wir hatten früher eine Ziege“, stellte eine Seniorin heraus und berichtete lebhaft aus alten Zeiten. „Wir hatten immer Hühner und Kaninchen“, entgegnete ihre Sitznachbarin. Eine aktive Stunde des Staunens, Freuens und Sicherinnern hat begonnen. Schafbock Heiko war nicht der erste Vierbeiner, in dessen Begleitung Daniela Rodgers in die Pflegeeinrichtung gekommen ist. Kaninchen, Meerschweinchen, Hühnern, Enten, und afrikanische Riesenschnecken konnten die Senioren zuvor bereits bestaunen.

Die Heilpraktikerin und Fachkraft für tiergestützte Therapie brachte jedes Mal andere Tiere und viel Anschauungsmaterial mit. Somit war nicht nur für heiteren Gesprächsstoff gesorgt. Auch das Streicheln und Füttern war möglich und erweckte bei vielen ein Gefühl der Nähe und Wärme. „Ich werde oft gefragt, ob die Tiere Tricks können, so wie im Zoo oder Zirkus. Das ist nicht so. Meine Tiere sind nicht dressiert und machen immer ganz ihrer Natur entsprechend, was sie können und möchten“, beschreibt Rodgers ihre Arbeit. Als grundlegendes Motto für ihre tiergestützte Therapiearbeit zitiert sie Marc Twain: „Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.“

Die tiergestützte Intervention ist seit Mitte des Jahres ein zusätzliches Angebot im Helene-Schweitzer-Zentrum und hat eine große positive Wirkung auf die teilnehmenden Senioren. Die Besuche finden einmal im Monat statt und konnten durch Spenden finanziert werden.

„Der Kontakt mit den Tieren ist für alle, aber besonders für unsere dementiell veränderten Bewohner etwas sehr Schönes und Erweckendes. Bewohner, die sonst immer müde und in sich gekehrt sind, werden plötzlich hellwach und aktiv. Ihre Körperhaltung und ihr Blick verändern sich positiv. Worte scheint es nicht zu brauchen, damit man einander versteht“, beschreibt Maya. S. Mangiacapra ihre Beobachtungen während der Tierbesuche. Auf die nächsten Besuche und die Antwort auf die Frage welches Tier dann wohl ins Haus spaziert, freuen sich Mitarbeiter und Bewohner gleichermaßen.

Foto: Maya S. Mangiacapra

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