Marienmünster (red). Es gibt einen Stadiongesang, eine Fußballhymne, die kein Lied für Sieger ist. Da wird nicht über andere triumphiert - im Gegenteil. „You’ll never walk alone“ singen Menschen, weil sie Niederlagen kennen und aushalten müssen. Im Stadion und im Leben. Dieses Lied singen Menschen auch, wenn sie Trost brauchen. In Liverpool – von dort hat es seinen Weg als die Fußballhymne nach Europa begonnen – in Liverpool und anderswo denken Menschen dabei auch an eine schlimme Katastrophe. 1989 sind fast 100 Menschen im Stadion ums Leben gekommen. Das klingt mit: „You’ll never walk alone“ - „Du musst nie allein gehen.“ Nicht in Niederlagen, nicht in Trauer. Pink Floyd haben dieser Fußballhymne ein Denkmal gesetzt.
Geh weiter, geh weiter, mit Hoffnung im Herzen und Du wirst nie allein gehen. “You’ll never walk alone” ist ursprünglich der Schlusschor eines Broadwaymusicals. Richard Rodgers und Oscar Hammerstein erzählen in „Carousel“ 1945, also kurz vor Ende des 2. Weltkriegs darin von einer jungen Frau. Ihr Leben ist ziemlich unglücklich verlaufen: Deshalb möchte ihr lange verstorbener Vater ihr Gutes mitgeben. Für einen Tag darf er den Himmel verlassen, er bringt ihr einen Stern und sagt damit: „Du kannst mutig in Dein Leben gehen.“ Trost und Hoffnung sollen dich nie verlassen.
Seit jeher entdecken Menschen, dass sie in der Natur oder in den Bergen einen besonderen Zugang zu Gott finden. In der Schönheit, Stille und Weite des Weserberglandes erleben Menschen einen wohltuenden Kontrast zur Hektik und Enge ihres Alltags. Einige haben in ihrem Leben Krisen erfahren - Krankheit, Trennung oder Umbrüche im Job - und wollen etwas über sich herausfinden. "Wer pilgert, weiß anfangs oft gar nicht, was er sucht. Es kann viel auf dem Weg passieren, man verändert sich, man legt einen inneren Weg zurück, findet Lösungen für Probleme. Man kann als Wanderer starten und als Pilger zurückkehren."
Pilgern macht mich so wunderbar klein. Es ist unglaublich entlastend, wenn man auf einem Hochplateau steht und sieht, wie groß die Welt doch eigentlich ist. Pilgern kann einen ins Staunen versetzen. Viele denken so im Gehen über Sinn- und Lebensfragen nach und über die Bewahrung der Schöpfung, besonders auf dem ökumenischen Pilger-Weg der Stille.
Und auf diesem circa 14 Kilometer langen Weg von der Abtei Marienmünster nach Brenkhausen möchte Josef Schäfer am Sonntag, den 16. September gern begleiten. Start der Pilgerwanderung ist um 13 Uhr an der Abtei Marienmünster der Parkplatz Kirche. Wetterfeste Kleidung und Schuhwerk im eigenen Interesse erwünscht. Die Teilnahme an dieser Wanderung ist wie immer auf eigene Gefahr. Es besteht kein Shuttleverkehr.