Marienmünster (red). Dem Archäologen, Historiker und Bauforscher Hans-Georg Stephan ist es zu verdanken, dass das geheimnisumrankte Kloster Tom Roden in der Nähe von Corvey entdeckt wurde. Ihm waren 1970 auf einer Wiese, die gerade umgepflügt worden war, Steine aus dem Mittelalter aufgefallen. Er hatte daraufhin eine Grabungskampagne initiieren können, deren Ergebnisse 1975 alle in Erstaunen versetzte. Denn man fand Ruinen einer raffiniert geplanten Klosteranlage, deren Fundamente weitgehend erhalten geblieben sind. Das kleine Kloster war mit aufwändigen Heizungs- und Wasserversorgungsanlagen ausgestattet, ebenso aufwändig gestaltete Steinmetzkunst an den Säulenresten gehören zu den Eigentümlichkeiten des Sakralbaus aus dem 12. Jahrhundert. Entstehung und Funktion des Klosters unmittelbar neben dem Kloster Corvey geben noch viele Rätsel auf.
Das mittelalterliche Corvey ist bis auf das Westwerk verschwunden, hier wird es für das 12. Jahrhundert lebendig. Deshalb hat Wolfgang Braun Tom Roden in seinem Buch „Geheime Orte in Ostwestfalen“ ein Kapitel gewidmet. Der mittlerweile emeritierte Archäologieprofessor Stephan wird in einer Führung am Samstag, den 9. Juni ab 15 Uhr auf die die vielen Besonderheiten des Klosters hinweisen. Der Autor Wolfgang Braun führt in diese Veranstaltung ein. Treffpunkt: Tom Roden, Höxter, Konrad-Zuse-Straße 3 Anmeldungen bis zum 6. Juni an die VHS-Geschäftsstelle Höxter unter Tel 05271 9634303 oder www.vhs-hoexter,de. Gebühr 5 €, ermäßigt 2,50 €.