Kreis Höxter (red). „Nach dem Erfolg des Bürgerbegehrens ist die öffentliche Debatte um den Nationalpark in eine neue Phase getreten. Für alle ein Gewinn, wenn sie sachlich und konstruktiv geführt wird. Die jüngste Diskussion in Modexen ist dafür ein positives Beispiel“, so Helmut Lensdorf, SPD-Kreisvorsitzender. Mit Blick auf die Landesebene führt er aus: „Es wäre den Menschen in den Kreisen Paderborn und Höxter gegenüber fair und angemessen, wenn die nordrhein-westfälischen Koalitionsparteien CDU und Grüne zu einer gemeinsamen Politik finden würden. Davon sind sie aber noch weit entfernt. Das Hochstift und Ostwestfalen-Lippe erfahren von den Regierenden in Düsseldorf keine ausreichende Beachtung.“
Uli Kros, zuständiger Sprecher im SPD-Kreisvorstand und Vorsitzender der Sozialdemokratie in Nieheim, zitiert aus dem Koalitionsvertrag der beiden Düsseldorfer Regierungsparteien: „Wir wollen einen zweiten Nationalpark ausweisen und werden dazu einen Beteiligungsprozess initiieren.“ Das sei eine Absichtserklärung. Weiter seien die beiden Regierungsparteien in Düsseldorf immer noch nicht gekommen. Kros beanstandet: „CDU und Grüne sind sich in der Umsetzung nicht einig, weil sie sich trotz Koalitionsvertrag auch in der Zielsetzung nicht einig sind. Das aber ist ausgerechnet bei einem für unsere Region so zentralen Zukunftsthema fahrlässig.“
Lensdorf: „Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Höxter ist bei diesem Thema hingegen viel weiter. Sie diskutieren sachlich, abwägend, offen, unvoreingenommen und konstruktiv. Den vielen Ehrenamtlichen, die an kalten Dezember- und Januartagen die über 9000 Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt haben, ist es zu verdanken, dass wir im Kreis Höxter jetzt die Chance auf eine wertschätzende und demokratische Debatte um den Nationalpark haben.“
„Was in der Diskussion aus unserer Sicht immer wieder vergessen wird“, erläutert Ulrich Kros, „ist, dass die Schaffung eines zweiten Nationalparks neben der Eifel in NRW keine freiwillige Leistung des Landes ist, kein leicht verzichtbares Sahnehäubchen! Erst mit einem zweiten Nationalpark, mit der Einrichtung dieses Schutzgebietes, erfüllen wir das, was auf Landes-, Bundes- und Völkerrechtsebene schon seit Jahrzehnten verbindlich zu erfüllen gewesen wäre! Und was wir von Ländern in Südamerika und auf dem afrikanischen Kontinent fordern, sollten wir selbst vor unserer Haustüre einhalten!“, so der Nieheimer Kommunalpolitiker.
„Wenn anerkannte Wissenschaftler, Naturschutzverbände und Behörden die Egge für den am besten geeigneten Standort für einen zweiten Nationalpark in unserem Bundesland halten, sollten wir uns dem nicht von vornherein verschließen! Wir haben die Chance, unsere Egge bald Nationalpark nennen zu dürfen!“, schildert Kros die Sicht der SPD im Kreis Höxter. Und weiter: „Wenn dies zu infrastrukturellen Verbesserungen in unserer Region führt, mit Landesmitteln umgesetzt wird, die Wohn- und Lebensqualität und den Tourismus fördert, können wir neben den essentiellen Naturschutzvorteilen auch wirtschaftlichen Gewinn daraus ziehen! Noch haben alle demokratischen Parteien im Kreis Höxter Zeit und Möglichkeit, das zu erkennen und danach zu handeln!“
Foto: Kros