Steinheim (mhn). Was bedeutet „Fairtrade“, was verbirgt sich hinter „Fairtrade“-Towns und in welchem Zusammenhang steht der „Fairtrade“-Begriff mit der Stadt Steinheim? Der 1992 gegründete Verein „TransFair“ setzt seit seiner Gründung für einen fairen Handel ein. Die Stellung der Kleinbauernfamilien oder Arbeiter in Asien, Afrika oder Südamerika soll gegenüber Wirtschaft gestärkt werden. Mehr Selbstbestimmung der Schwachen und die Überwindung der Armut ist das erklärte Ziel des Vereins. Wirtschaftsunternehmen, die die Nachhaltigkeit fördern, Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauernfamilien und Arbeiter verbessern, werden mit dem bekannten „Fairtrade“-Logo ausgezeichnet.
Was zeichnet „Fairtrade-Towns“ aus?
„Fairtrade-Townd“ fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Die Schaffung gerechter Produktionsbedingungen, sozialer und umweltschonender Herstellungs- und Handelsstrukturen rücke zunehmend in das Bewusstsein der Gesellschaft, erklärt „TransFair“. Städte und Kommunen, die diese Auszeichnung erhalten, zeichnen sich unter anderem durch ihre soziale Verantwortung sowie Positionierung der Kommune als innovativ und weltoffen aus. Diese Auszeichnung stellt den Startschuss für ein faires und nachhaltiges Engagement mit Bündelung bestehender Aktivitäten zum fairen Handel dar. Durch eine Vernetzung der Ebenen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft soll dieses Ziel erreicht werden.
Die Kriterien zur Aufnahme
Fünf Kriterien müssen Städte oder Kommunen nachweislich erbringen, um als „Fairtrade-Town“ erklärt zu werden. Einerseits muss ein Ratsbeschluss verabschiedet werden, der den fairen Handeln unterstützt. Bei allen öffentlichen Sitzungen in dieser Kommune wird fair gehandelter Kaffee sowie ein weiteres Produkt ausgegeben.
Weiterhin muss die Gründung einer Steuerungsgruppe vollzogen werden, die die Aktivitäten vor Ort kontrolliert. Mindestens drei Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft müssen diese Gruppe bilden.
Zudem müssen in einer festgelegten Anzahl lokaler Einzelhandelsgeschäfte, Floristen Restaurants und Cafés mindestens zwei Produkte aus dem fairen Handel offeriert werden. Bei 13.000 Einwohnern müssten beispielsweise vier Geschäfte oder zwei Gastronomiebetriebe faire Produkte anbieten. Jeweils eine Schule, Kirchengemeinde und Verein müssen das Thema „FairTrade“ einmal pro Jahr mit einer Aktion thematisieren. Auch die Medien der Region müssen pro Jahr vier Artikel zu diesem Thema veröffentlichen.
Auftaktveranstaltung in Steinheim
Im April dieses Jahres hat die Stadt Steinheim im Rat beschlossen, ein „Fairtrade-Town“ werden zu wollen, um globale Handelsstrukturen zu verbessern. Am 6. Juli, um 19 Uhr, lädt die Stadt Steinheim daher zur Auftaktveranstaltung in den Rathaussaal ein. Neben einem Grußwort des Bürgermeisters soll die Kampagne, das Fairtrade-System und die Steuerungsgruppe vorgestellt werden. Eingeladen sind alle, die aktiv mitwirken wollen, nur interessiert sind oder auch kreative Vorschläge einbringen wollen.