Steinheim (red). Die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft 60 plus nahm sich der Thematik Migration, Flucht und Vertreibung an. Hierzu hatte sie den Kreispolitiker und Autor Marcel Franzmann geladen, um mit ihm das Thema unter einer ethisch-religiösen Perspektive zu beleuchten und über mögliche Konsequenzen für die Politik zu sprechen.

Marcel Franzmann, der an der Universität Kassel forscht, hat zusammen mit Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker und Dr. Daniel Bertram in diesem Jahr ein Sammelwerk herausgegeben, welches sich der Thematik unter theologisch-ethischen Aspekten nähert. „Uns war wichtig ein Werk zu erschaffen, dass neben Religionslehrkräften für viele weitere Gruppen ein wertvoller Begleiter und Impulsgeber ist. Es thematisiert die Chancen und Herausforderungen, die im Umgang mit Geflüchteten vor Ort entstehen und vertieft es mit theologischen Analysen. Die Bibel ist voller Migrationsgeschichten und auch die Kirchen haben sich wiederholt zum Thema geäußert. Diese können den Christen als Orientierungsgrundlage dienen“, fasst Franzmann das Buch zusammen.

Im Zuge der Buchvorstellung entwickelte sich eine rege Diskussion über die Thematik und mögliche politische Konsequenzen. Dabei kamen die Genossen auch auf den aktuellen Asylstreit zu sprechen. „Sicher gibt es in dem Bereich noch Probleme. Die Unionsparteien führen hier aber eine Phantomdiskussion und machen das Thema größer als es ist. Pflege, Rente oder Armut sind Themen, die elementarer sind. Stattdessen lässt sich die CDU von einer CSU leiten, die nur Augen für ihre Landtagswahl hat und dabei alles aufs Spiel setzt“, so Horst Franke, Kreisvorsitzender der AG 60 plus.

Die Arbeitsgemeinschaft 60 plus hält an einer gemeinsamen europäischen Lösung fest. „Neben der Bekämpfung der Fluchtursachen müssen wir als Politik und Gesellschaft auch Integrationskonzepte anwenden um die Geflüchteten bei uns besser zu integrieren“, so Franke. „Gerade die Bildung spielt eine entscheidenden Rolle um den Menschen neben der Sprache auch Werte zu vermitteln, die in der Gesellschaft eine elementare Bedeutung haben“, ergänzt Franzmann.

Foto: SPD