Steinheim (jg). Die Stadt Steinheim will sich als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen gemeinwohlbilanzieren lassen, indem die Stadt als Arbeitgeber, Verwaltung und Kommune mit einem stetigen Verbesserungsprozess für das Gemeinwohl einstehen will. Ziel sei es auch die Arbeitgeber in und um Steinheim zu animieren, sich der Gemeinwohlökonomie anzugliedern. Mit dem Vorhaben beschreite die Stadt Steinheim ein unbekanntes Terrain, da Steinheim als erste Kommune Nordrhein-Westfalens diesen Schritt als Vorreiter und auf kommunaler Ebene gehen werde.
Wann es zu einer Umsetzung und vollständigen Bilanzierung und Zertifizierung kommen wird, ging aus dem Pressegespräch am Dienstagmorgen mit Bürgermeister Carsten Torke und Ralf Kleine (Stadtmarketing) noch nicht hervor.
Bisher wurden die Weichen in diesem Vorhaben gestellt, indem die Zustimmung der politischen Gremien eingeholt worden ist, sodass nun durch Bildung eines Arbeitskreises die Punkte bearbeitet und aufgenommen werden können, in denen die Stadt Steinheim bereits „gemeinwohlökonomisch“ agiere.
Bürgermeister Carsten Torke freut sich über die Zustimmung der Gremien und erklärte, dass mit diesem Startschuss ein Projekt gestartet werden kann, das nicht fest zugeschnitten sei, sondern individuell gestaltet werden kann.
Im Vordergrund stünden die Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung. Dies seien die zentralen Werte, die nun konzeptionell angegangen werden sollen. Tokre fügte an, dass die Stadt Steinheim als Arbeitgeber bereits einige individuelle Ansätze umgesetzt habe, beispielhaft nannte er den Betriebssport.
Als Unterstützer und ständige Berater steht das Steinheimer Ehepaar Albrecht und Annegret Binder, die ihre St. Rochus Apotheke nach Zustimmung des Mitarbeiterstamms gemeinwohlbilanziert haben und sich nun auch ehrenamtlich in dem Verein Gemeinwohl-Ökononie Ostwestfalen-Lippe e.V. engagieren und unterstützend tätig sind, zur Seite. Mit der Entscheidung Christian Felber, Gemeinwohlökonom und Autor des Buches „Gemeinwohlökonomie“, im Jahr 2017 mit der Reiner Reiniccius Medaille auszuzeichnen, begannen die Überlegungen der Verantwortlichen der Stadt Steinheim, sich künftig gemeinwohlbilanzieren zu lassen.
Foto: Jörn George