Kreis Höxter (red). Der positive Langzeittrend bei tödlichen Verkehrsunfällen setzt sich fort: Die Zahl der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr auf ein historisches Tief gesunken. Zwei Menschen kamen im vergangenen Jahr im Kreis Höxter bei Verkehrsunfällen ums Leben (2016 waren es noch zehn Menschen). Das sei der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen zu Unfallstatistiken im Jahr 1950. Die Unfallzahl ging jedoch insgesamt um 5,4 Prozent nach oben. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre waren etwa sieben Verkehrstote zu beklagen. Dies geht aus dem Verkehrsbericht 2017 hervor, den die Kreispolizeibehörde Höxter nun vorgestellt hat.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle stieg zwar im vergangenen Jahr von 4.290 auf 4.522, die Zahl der schweren Verkehrsunfälle ging hingegen zurück. Weniger Schwerverletzte waren ebenfalls zu beklagen. Die Zahl sank von 134 auf 125 laut Statistik. Polizei-Abteilungsleiter Jürgen Koch ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Ergebnis führte er auch auf konsequente Geschwindigkeitskontrollen zurück. Zu schnelles Fahren sei laut Koch die Hauptursache für die Unfälle meint Koch. Von den zehn tödlichen Verkehrsunfällen passierten zwei innerhalb geschlossener Ortschaft und acht außerhalb. Ein Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer stellte Norbert Lammers von der Polizeiführung zu fast 90% fest. Neben überhöhter Geschwindigkeit seien Alkohol- und Drogenkonsum aber auch Ablenkung durch Technische Geräte wie Handy, Navi oder Smartphone Unfallursache Nummer eins.
"Jeder sechste Unfallverursacher begeht Unfallflucht", berichtete Lammers. Die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht ist im vergangenen Jahr von 693 auf 741 gestiegen. Aufgeklärt worden ist davon etwas mehr als die Hälfte, sagte Norbert Lammers. Laut Landrat Friedhelm Spieker habe der Kreis Höxter die zweitbeste Aufklärungsquote in Nordrhein-Westfalen. 38 Kinder sind im vergangenen Jahr im Straßenverkehr verunglückt. 2016 waren es 40 Kinder. Schwer verletzt wurden neun Kinder, 29 Kinder wurden hingegen nur leicht verletzt. Des weiteren sind 36 Fußgänger bei Unfällen verletzt worden, 2016 waren es noch 40 Personen. 14 erlitten schwere Verletzungen, 22 wurden leicht verletzt, ein Fußgänger kam in Warburg ums Leben. Die Zahl der gemeldeten Wildunfälle ist im vergangenen Jahr jedoch von 1.295 auf 1.320 gestiegen mit insgesamt 12 Verletzten, darunter vier Schwerverletzte.
"Auf Strecken, auf denen vor Wildwechsel gewarnt wird, sind bei Dunkelheit 100 Stundenkilometer zu schnell. Ich empfehle Tempo 70", sagte Norbert Lammers. Man sollte niemals einem Tier ausweichen. Stark bremsen und das Steuer festhalten sei das richtige Verhalten, sobald ein Tier vor dem Fahrzeug auftaucht, berichtet Norbert Lammers.
Foto: red / Statistik: Polizei Höxter