Kreis Höxter (red). Die Telefone in der Leitstelle des Kreises Höxter für Rettungsdienst und Feuerwehr standen auch 2020 in keiner Stunde still. Der Leiter der Kreisleitstelle, Johannes Ritter, blickt auf ein arbeitsreiches Jahr zurück und zieht zum Jahreswechsel eine erste Einsatzbilanz.

In der Zeit vom 1. Januar bis zum 23. Dezember 2020 wurden in der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Höxter in Brakel insgesamt 29.527 Einsätze bearbeitet. Diese Einsätze beziehen sich auf Hilfeersuchen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis Höxter und Gebieten angrenzender Kreise und Länder, die die Leitstelle Kreis Höxter in der Notfallrettung mit zu versorgen hat.

Das Einsatzaufkommen im Bereich Rettungsdienst betrug 27.725 Einsätze, für den Bereich der Feuerwehr waren 1.802 Einsätze zu verzeichnen. Somit mussten durch die Leitstelle des Kreise Höxter insgesamt 29.527 Einsätze organisiert und koordiniert werden.

Gegenüber dem Jahr 2019 mit insgesamt 31.225 Einsätzen (29.102 Rettungsdienst- und 2.123 Feuerwehreinsätzen), ging das Einsatzaufkommen im Rettungsdienst und der Feuerwehr leicht zurück. „Die rückläufige Zahl der Feuerwehreinsätze resultiert daraus, dass der Kreis Höxter im abgelaufenen Jahr zum Glück von massiven Unwettern verschont blieb“, erläutert Johannes Ritter. In diesem Zusammenhang unterstreicht Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr, wie wichtig es ist, sich im Brandfall richtig zu verhalten: „Wer bei einem Brand kühlen Kopf bewahrt und richtig reagiert, kann Menschenleben retten – das eigene, aber auch das Leben Anderer.“ Damit dies gelingt, haben sich Brandschützer einen genauen Handlungsplan ausgedacht. Maßgeblicher Bestandteil da- bei ist die leicht zu merkende Notrufnummer der Feuerwehr: Sie lautet 112, ist in der ganzen Europäischen Union gleich und gilt darüber hinaus in vielen anderen Staaten weltweit.

Unbedingt einprägen sollte man sich die optimale Reihenfolge des Handelns: Zuerst den Brand melden! „Oft kann der Laie nur schwer einschätzen, wie groß und gefährlich ein Feuer tatsächlich ist“, warnt Kämpfer. „Wer einen untauglichen Löschversuch unternimmt, vergeudet unter Umständen wertvolle Zeit oder facht das Feuer sogar an.“ Danach gilt es, sich in Sicherheit zu bringen: „Wenn die Feuerwehr alarmiert ist, hat die kontrollierte Flucht höchste Priorität!“ Erst zuletzt einen Löschversuch unternehmen. Kämpfer: „Wenn augenscheinlich keine Menschenleben in Gefahr sind und die Lage überschaubar ist, kann ein eigener Löschversuch sinnvoll sein.“

Wie schnell es zu solch einer Extremsituation kommen kann, zeigte sich am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages in Beverungen, als der Dachstuhl eines Hauses in der dicht bebauten Innenstadt lichterloh in Flammen stand. Mehr als 100 Einsatzkräfte kämpften ge- gen das Feuer und brachten es unter Kontrolle. Starker Wind sorgte immer wieder für das Aufflackern von Brandnestern. Personen kamen durch umsichtiges Handeln nicht zu Schaden, das Gebäude wurde allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen, es muss womöglich abgerissen werden.