Höxter (TKu). Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle mit Sach- und Personenschäden im Kreis Höxter ist leicht rückläufig. Darin inbegriffene Unfälle mit Personenschäden sind jedoch angestiegen. Am Mittwochmorgen stellte die Polizeibehörde des Kreises Höxter die Unfallstatistik für das vergangene Jahr genauer vor im Beisein von Landrat Friedhelm Spieker, Polizeidirektor Christian Brenski und den Leitern der Direktion Verkehr, Norbert Lammers und Eberhard Geitel. Die Bekanntgabe der Unfallzahlen erfolgte parallel zur Landespressekonferenz der Polizei, wo die landesweite Statistik bekannt gegeben wurde.

Im Jahresvergleich ist die Zahl der Unfälle im Kreis Höxter mit 4441 Unfällen im Jahr 2018 leicht rückläufig zum Vorjahr 2017 mit 4522 Unfällen. Mit 4441 Unfällen insgesamt liegt die statistische Zahl nur ganz knapp über dem Zehnjahresdurchschnitt von 4419 errechneten Unfällen. Mit Personenschäden hingegen waren 2018 449 Verkehrsunfälle zu beklagen – 2017 lag die waren es 397 Unfälle, was eine Erhöhung um etwa 11,6 Prozent bedeutet. Die Anzahl der Wildunfälle (2018: 1308 / 2017: 1320) ist nahezu konstant. „Leider ist die Zahl der schweren Verkehrsunfälle angestiegen“, berichtet Landrat Friedhelm Spieker. 2018 gehen drei Verkehrstote in die Jahresstatistik ein, unter den Toten sind auch ein 16- und ein 18-jähriger Verkehrsteilnehmer zu beklagen (2017: zwei Tote / 2001: 31 Tote). 594 Menschen sind im vergangenen Jahr (2017: 528) verunglückt, wovon 160 Personen schwer (2017: 125) und 431 Menschen (2017: 401) leicht verletzt worden sind. Landrat Friedhelm Spieker betonte die Wichtigkeit der Prävention und der Präsenz der Polizeibehörde. Die Grundlagen der Verkehrserziehung würden laut Spieker bereits im Kindergarten und in den Grundschulen beginnen. Außerdem haben seit 2011 schon 75 der sogenannten „Crash-Kurse NRW“ stattgefunden, mit denen bereits 15.700 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen ab der zehnten Klasse im Kreis Höxter für dieses Thema sensibilisiert wurden.

Ziel hierbei sei es, die Zahl von Verkehrsunfällen – vor allem solche mit beteiligten jungen Erwachsenen – nachhaltig zu senken. Der nächste „Crash-Kurs NRW“ findet am 13. März am KWG in Höxter statt. Darüber hinaus veranstaltet die Polizei für die präventive Verkehrssicherheit am 27. April wieder einen Aktionstag für Motorradfahrer an der Tonenburg in Albaxen sowie am 19. Mai zwischen 11 und 17 Uhr einen Fahrradaktionstag am Weserradweg in Höhe des Corveyer Hafens. Hauptursachen von Verkehrsunfällen sind laut dem Leiter der Direktion Verkehr, Norbert Lammers, immer noch überhöhte Geschwindigkeit, Drogen- oder Alkohol im Blut sowie die Ablenkung durch technische Geräte wie dem Handy. Überhöhte Geschwindigkeit sei laut Lammers aber nicht nur eine Ursache, es führe oftmals auch zu gravierenden Folgen. Bemessen an den Einwohnern sei die Anzahl der Unfälle im Kreis Höxter geringer einzustufen, als in den Ballungszentren.

Hinsichtlich der Schwere der Unfälle schneide der ländliche Raum jedoch schlechter ab, da die meisten Menschen auf Landstraßen schwer verunglückten, ergänzt Lammers. 15,3 Prozent der Gesamtunfälle seien mit Flucht. Etwa jeder 6. Unfallverursacher entfernte sich im vergangenen Jahr vom Unfallort, berichtet Norbert Lammers. Die Aufklärungsquote dieser Delikte liege bei 50 Prozent und damit besser als der Landesdurchschnittswert. 2018 sind im Vergleich zu 2017 zwölf Kinder mehr auf den Straßen im Kreis verunglückt. Die Zahl der Schulwegunfälle hat sich von fünf auf zehn verdoppelt. Die Zahl der verunglückten Senioren ist dagegen gleichbleibend. Der älteste Unfallverursacher im vergangenen Jahr war 94 Jahre, sagt Lammers.

Mehr als verdreifacht hat sich Zahl der Unfälle mit Elektrofahrrädern (Pedelecs). Die Zahl stieg von drei (2017) auf 13 im vergangenen Jahr (Gesamt-Radunfälle 2018: 88 und 2017: 82). „Pedelc-Fahrerinnen und -fahrer unterschätzen sowohl die Kraft, wie auch das Gewicht, was von dem Elektrogefährt ausgeht. Helme können bei einem Unfall lebensrettend sein. Für den Gebrauch von Pedelecs werden diese sogar mit Verstärkung angeboten ähnlich wie bei Motorradhelmen“, empfiehlt Verkehrsexperte Norbert Lammers. Genaue Informationen zur Unfallstatistik können den Diagrammen entnommen werden.

Fotos: Thomas Kube