Paderborn (red). Sie ließen sich musikalisch anstecken und sollen dies nun in ihre Gemeinden tragen: 50 Frauen und Männer nahmen am zweiten Workshop „Und dann kam der Morgen“ des Pastoralen Raums Paderborn Mitte-Süd teil. Gut zwei Tage lang übten sie neue, geistliche Lieder zur Fastenzeit bis Pfingsten ein, die sie zum Abschluss auch gleich in einem Gottesdienst in der Marktkirche vortrugen.

Als „Neues Geistliches Lied“ werden Stücke mit religiösem Text, aber moderner Musik bezeichnet. Sie haben längst auch Aufnahme in die Gesangsbücher der katholischen wie auch evangelischen Kirche gefunden. Weil ihr Bedeutung immer mehr zu nimmt, gab es bereits im vergangenen Jahr einen Workshop dazu. Das Interesse und die Resonanz waren so groß, dass ein zweites Lied-Seminar schnell beschlossene Sache war, berichtet Gemeindereferentin Sabine Heßbrügge vom Pastoralen Raum Paderborn Mitte-Süd. „Die Lieder sind zeitgemäß, von den Melodien eingängiger und von den Texten verständlicher“, beschreibt Sabine Heßbrügge, was die neuen geistlichen Lieder auszeichnet. „Die Musik begeistert die Menschen, das steckt einfach an“; hat sie festgestellt. So seien die Gottesdienste mit neuen geistlichen Liedern stets deutlich stärker von jüngeren Leuten besucht, hat sie beobachtet. Doch es geht nicht nur um die die Musik, betont die Gemeindereferentin, sondern gerade auch, sich mit Glaubensthemen auseinander zu setzen.

Das lockte auch bei der zweiten Auflage wieder zahlreiche interessierte Männer und Frauen an: 50 Sänger sowie einige Musiker meldeten sich für den Workshop im Forum St. Liborius an. Sie kamen aus Gemeinden des gesamten Dekanats Paderborn, aber auch von weit außerhalb der Bistumsgrenzen. Veranstaltet wurde der Workshop vom Pastoralen Raum Paderborn Mitte-Süd, Kooperationspartner war das Dekanat Paderborn. Ermöglicht wurde das Seminar aber erst durch die finanzielle Unterstützung aus dem Förderfonds „Sounds go(o)d“ für Christliche Popularmusik des Erzbistums Paderborn.

Denn die beiden Referenten, die auch schon im Vorjahr in Paderborn waren, sind wahre Experten auf dem Gebiet des Neuen Geistlichen Liedes und in diesem Bereich sehr bekannt: Horst Christill ist A-Kirchenmusiker am Dom in Wetzlar, Keyboarder, Komponist und Arrangeur. Der Frankfurter Studenten- und Stadionpfarrer Eugen Eckert textet seit 40 Jahren neue geistliche Lieder und ist Gründungsmitglied der Band Habakuk. Drei seiner Lieder haben Einzug in das katholische Gesangbuch „Gotteslob“ gehalten.

Gemeinsam mit den Teilnehmern übten bei dem auf anderthalb Tage verlängerten Seminar Lieder zur Fastenzeit bis Pfingsten ein. Dazu zählten Stücke wie Lieder wie „Singen will ich dir, Gott, singen“, „Brot des Lebens“, „Der Schöpfung Tanz“ und „Licht, das mich stets findet“. Diese und viele weitere Lieder erklangen dann beim abendlichen Gottesdienst in der Marktkirche, den Dechant Benedikt Fischer mit den Workshop-Teilnehmern, aber auch zahlreichen Gläubigen feierte. Denn das Angebot, die erprobten Stücke zu hören, nahmen viele Paderborner gerne an. Im Gottesdienst beschrieb eine Teilnehmerin das Seminar als „besondere Form der Exerzitien“, die Körper und Geist gefordert hätten: „Dafür sind wir sehr dankbar.“

Wenn es nach den Organisatoren Sabine Heßbrügge und Theresa Bartz, Dekanatsreferentin für Jugend und Familie, geht, wird es weitere Workshops geben, um das neue geistliche Liedgut in die Gemeinden des Erzbistums zu tragen. „Der dritte ist schon in Planung“, versprechen die beiden.

Fotos: Dekanat Paderborn / Birger Berbüsse